Φέρνω το παρόν έργο στην προσοχή του κοινού όχι χωρίς κάποια ανησυχία. Οι ιδέες που εκφράζονται σε αυτό πήραν μορφή στο μυαλό μου πριν από δέκα και πλέον χρόνια. Από τότε τις έχω συζητήσει συχνά με διάφορους ανθρώπους, επιθυμώντας είτε να επαληθεύσω τις δικές μου απόψεις είτε να πείσω άλλους. Πολλές από αυτές τις συζητήσεις και αντιπαραθέσεις ήταν αρκετά χρήσιμες για μένα, διότι με ανάγκασαν να επανεξετάσω τις ιδέες και τα επιχειρήματά μου με μεγαλύτερη λεπτομέρεια και να τους δώσω πρόσθετο βάθος. Όμως οι βασικές μου θέσεις παρέμειναν αμετάβλητες.
Wenn man das Problem des Chaos aus philosophischer und historischer Perspektive betrachtet, wird überdeutlich, dass es bei der besondere militärische Operation (BMO) um den Kampf Russlands gegen die Zivilisation des Chaos geht, die in Wirklichkeit die neue Demokratie ist, die durch den kollektiven Westen und seine rabiate Proxy-Struktur (die Ukraine) repräsentiert wird. Die Parameter dieser Zivilisation, ihr historisches und kulturelles Profil, ihre Ideologie im Allgemeinen sind recht einfach zu identifizieren.
In letzter Zeit wird das empfindliche Gleichgewicht im Bereich der politischen und ideologischen Opposition durch eine wachsende Polemik zwischen 'Ethnozentristen' und 'Eurasiern', 'Roten' und 'Weißen' usw. gestört. Einerseits hat diese Polemik die doktrinären Prinzipien verschiedener Tendenzen, Bewegungen und Parteien geklärt, die zuvor allzu oft vage und nur unbewusst formuliert waren. Dies ist ein positiver Aspekt. Andererseits ist dieser Prozess ein Zeichen für den Eintritt der Opposition in ein vom System vorbereitetes Schema, d.h. ihre 'Konventionalisierung', Domestizierung und 'Kastration' in sterile parlamentarische und parteiische 'Spiele'. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Prozess der Ausschaltung der Opposition nicht durch Repression, sondern durch Domestizierung, allmähliche Korruption und 'Sterilisierung' im globalistischen Westen brillant ausgearbeitet wurde. Um es mit den Worten von Jean Thiriart zu sagen: "Es gibt zwei Wege, eine revolutionäre Ideologie (insbesondere den Kommunismus) zu zerstören: Bürokratie und Parlamentarismus".
Nun können wir die Geosophie auf Europa anwenden. Wo begann die Moderne? Die Moderne begann teilweise in Italien, teilweise in Nordeuropa, aber das klarste und leuchtendste Beispiel der Moderne war Großbritannien, welches mit der Schöpfung dieser bourgeoisen Version begann. Das war nicht die revolutionäre bourgeoise Geschichte, sondern ihre evolutionär-bourgeoise Variante. Sie versuchten immer mehr bürgerliche Elemente in die Regierung einzubringen. Einer der politischen Theoretiker Englands war Hobbes, doch mit Cromwell und der protestantischen Revolution fand auch eine bürgerliche Revolution statt. Die Ermordung des Zaren Kaisers und damit des Monarchen war eine Art symbolische Entthronung des traditionell indoeuropäischen logos. Der Protestantismus war eine Art Titanismus innerhalb des Christentums. Und all diese Elemente, die Entwicklung des Bürgertums, die Ermordung des Monarchen und des der Protestantismus hatten England in ihrem Zentrum. Und der Kampf der Engländer gegen die Kelten und Katholiken stellte das innere Drama dar. Weil die Moderne in diesem Fall auf der Seite der Angloprotestanten und ihrer Tradition stand, in eben diesem bipolaren Fall der englischen Kultur, standen die Tradition und ihre Kontinuität auf der Seite der Kelten. Aus diesem Grund waren die Kelten in diesem Sinne die letzten Verteidiger einer mehr oder weniger traditionellen Gesellschaft und standen im Gegensatz zur rein modernistischen kybelisch-englischen Gesellschaft.
Das war also die Transformation des Logos im Rahmen des Protestantismus. In der frühen Phase des Protestantismus war es ein legitimer Anspruch, Beziehungen zwischen dem Dritten Mann (dem versteckten Mann in uns) und Gott zu führen. Der normale, profane Protestantismus hingegen hatte einen ganz anderen Zugang. Dies erwies sich als fatal und führte zur Zerstörung der traditionellen Gesellschaft aufgrund des Titanismus, der mit der Lehre Luthers und insbesondere durch den Calvinismus aufkam. Der Calvinismus ist viel schlimmer als die Lehre Luthers, weil er die radikale Abwesenheit jeglicher Sakralität in der Welt behauptet. Er stellt eine Glorifizierung des Zweiten Mannes als die einzige Möglichkeit Mensch zu sein dar. Er ist profan und zieht die Zerstörung aller Sakralität nach sich. Das war die Voraussetzung für die Ankunft der modernen postchristlichen Zivilisation. Der Protestantismus war der Riss in der großen Mauer der christlichen Zivilisation. Er stellte die Zerstörung der westchristlichen Tradition dar.
In der gegenwärtigen Epoche des Globalismus erleben wir den Verlust von diesem logos, weil Amerika nicht vortäuschen kann, kolonialistisch zu sein, da der Kolonialismus ein klar definiertes Ziel hat. Amerika ist also nicht mehr amerikanisch, es befindet sich in der Hand einiger anderer Gruppen. Der amerikanische logos ist nicht so beschaffen, er ist pragmatisch und kann kein Ziel tolerieren. Sie können handeln und etwas passiert oder passiert nicht und Sie können sich glücklich fühlen oder nicht, aber Sie können alles ausprobieren und Sie sollten niemanden etwas vorschreiben. Die politische Korrektheit hingegen ist antiamerikanisch und antipragmatisch. Sie können alles sagen, alles tun und die Denkmäler errichten, die sie wollen oder gar keine Denkmäler, weil es innerhalb und außerhalb nichts gibt, nur Interaktion. Das ist also das rein Amerikanische in seiner besten oder schlechtesten Verfassung, der amerikanisch-pragmatische logos. In der Gegenwart ist Nordamerika aber nicht so, es ist anders.
Wir könnten ihn also auch den maßvollen Ethnozentrismus nennen, einen selbstreflektierten Ethnozentrismus, der die Würde jeder existierenden Entität anerkannt, aber auch das selbe Recht denjenigen zuschreibt, die wir mögen und die wir nicht so gerne mögen. Als ich zum Beispiel diesem Pfad beim Verfassen der Noomachie folgte, habe ich ein Buch über Nordamerika verfasst, genauer gesagt den nordamerikanischen logos. Sie können sich meine Beziehung zur nordamerikanischen Kultur vorstellen. Ich hasse sie schlicht und ergreifend. Als ich mich aber mit dem nordamerikanischen logos beschäftigt habe, begann ich zu entdecken, was das für eine Herausforderung für mich ist. Wenn ich eine russische Version der Kritik am amerikanischen Imperialismus und so weiter schreiben würde, dann wäre das nur eine Karikatur. Das wäre nicht der amerikanische logos. Und indem ich die Abgründe des amerikanischen logos ergründete, habe ich ganz andere Sachen entdeckt. Ich begann sie zu verstehen. Ich stimme ihnen nicht zu, aber jetzt verstehe ich sie. Ich verstehe was sie tun, weil alles in den Zusammenhang passt. Und sie sind erstaunlich konsequent in ihrer Haltung, in ihrem Titanismus, in ihrer Schöpfung einer künstlichen, post-traditionellen Zivilisation. Sie tun, was sie in ihrer Logik tun sollten. Sie erschaffen eine Art amerikanische Gesellschaft im globalen Maßstab, weil sie von Anfang an auf dem Universalismus aufbauten. Ich stimme damit nicht überein, aber es ist ziemlich logisch, wenn wir uns vor Augen führen, dass es eine amerikanische Welt gibt und einen logos dieser amerikanischen Welt.
In der russischen Gesellschaft besonders in der politisch-sozialen Sphäre ist am Anfang des neuen Jahrtausends ein krankhaftes Defizit der Ideen fühlbar. Die Mehrheit der Menschen darunter auch Herrscher, Politiker, Wissenschaftler und Arbeiter lassen sich in ihren politischen Entscheidungen von einer Kombination aus augenblicklichen Faktoren, zufälligen Interessen sowie vergänglichen ephemerischen Aufrufen leiten. Die Folgen sind der Verlust des Empfindens eines Lebenssinns, der Vorstellung einer Logik hinter der Geschichte, von Aufgaben des Menschen und vom Waltens des Schicksals der Welt. Das soziale Verhalten des Einzelnen wird durch aggressive Reklame bestimmt. An die Stelle einer sinnvollen und verantwortlichen politischen Weltanschauung ist eine mehr oder minder durch „Public relations“ bestimmte Informationswelt getreten. Der Ausgang des Ideenkampfes wird durch den Umfang der Investitionen und die Qualität der Politpropaganda bestimmt. Dramatische Zusammenstöße der Völker, Kulturen und Religionen sind in „Shows“ verwandelt worden. Diese werden von multinationalen Kooperationen und Gesellschaften inszeniert, um von den wirtschaftlichen Interessen dieser Giganten abzulenken. Menschliches Blut, menschliches Leben, menschlicher Geist werden zu statistischen Abstrakta, zum Gebrauchswert, bestenfalls noch zur demagogischen Redewendung in süßlichem und zweideutigem Stöhnen, in dem der doppelte Standard versteckt ist. An die Stelle der totalitären Nichtinfizierung ist die totalitäre Gleichgültigkeit getreten. Die Mehrheit der politischen Parteien haben sich zu sozialen Bewegungen formiert und verfolgen nur noch Konjunkturziele. Praktisch nirgends kann man eine klare und konsequente Weltanschauung finden, die den Menschen aus dem Zustand der schlummernden Gleichgültigkeit befreien kann; erst eine solche Weltanschauung vermag dem Leben einen Sinn zu geben.
Mit der Verbreitung des eurasischen Gedankens durch Alexander, konnten erstmals bedeutende Strömungen des patriotischen russischen Lagers unter dieser Idee zusammengeführt werden. Dem Eurasianismus verpflichtet, sehen sich nunmehr neostalinistische Bolschewisten, antikommunistische Konservative, Monarchisten, orthodoxe Fundamentalisten und Faschisten. Dugin selbst beeinflusst und berät wesentliche Machtinstanzen des russischen Staates. Im deutschsprachigen Raum ist der eurasische Philosoph dagegen unbekannt – ganz im Gegensatz zu Frankreich, Italien oder Belgien.
Es stellt sich die Frage, warum der Eurasische Gedanke auf solch fruchtbaren Boden fällt. Auf welche geistigen Traditionen und historische Ereignisse können die Eurasier um Dugin zurückgreifen?
Für Russland bis zum heutigen Tag typisch sind archaisch anmutende Wahnvorstellungen: Allgegenwärtige Paranoia und Verschwörungstheorien. Der unerwartete Tod einer beliebten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wird häufig auf Mord, Intrigen und verborgene Bünde zurückgeführt. Christliche Eschatologie, eine wortgetreue Vorstellung der biblischen Apokalypse oder Glaube an den leibhaftigen Satan und Dämonen sind ebenfalls tief verwurzelt. Auch in säkularisierter Form leben Endzeitphantasien als Sonderweg Russlands fort. Breite Volksschichten fühlen sich vom Gespenst der Russophobie allseits bedroht. Antijudaismus und antifreimaurerische Vorstellungen sind entsprechend weit verbreitet. Bemerkenswert ist das präsente historische Bewusstsein vieler Russen aller Schichten und Altersstufen. Russlands Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen werden auf Analogien der Gegenwart hin untersucht.
In der russischen Gesellschaft – besonders in der politisch-sozialen Sphäre – ist am Anfang des neuen Jahrtausends ein krankhaftes Defizit der Ideen fühlbar. Die Mehrheit der Menschen – darunter auch Herrscher, Politiker, Wissenschaftler und Arbeiter – lassen sich in ihren politischen Entscheidungen von einer Kombination aus augenblicklichen Faktoren, zufälligen Interessen sowie vergänglichen ephemerischen Aufrufen leiten. Die Folgen sind der Verlust des Empfindens eines Lebenssinns, der Vorstellung einer Logik hinter der Geschichte, von Aufgaben des Menschen und vom Waltens des Schicksals der Welt. Das soziale Verhalten des Einzelnen wird durch aggressive Reklame bestimmt. An die Stelle einer sinnvollen und verantwortlichen politischen Weltanschauung ist eine mehr oder minder durch „Public relations“ bestimmte Informationswelt getreten. Der Ausgang des Ideenkampfes wird durch den Umfang der Investitionen und die Qualität der Politpropaganda bestimmt.
Dramatische Zusammenstöße der Völker, Kulturen und Religionen sind in „Shows“ verwandelt worden. Diese werden von multinationalen Kooperationen und Gesellschaften inszeniert, um von den wirtschaftlichen Interessen dieser Giganten abzulenken. Menschliches Blut, menschliches Leben, menschlicher Geist werden zu statistischen Abstrakta, zum Gebrauchswert, bestenfalls noch zur demagogischen Redewendung in süßlichem und zweideutigem Stöhnen, in dem der doppelte Standard versteckt ist. An die Stelle der totalitären Nichtinfizierung ist die totalitäre Gleichgültigkeit getreten. Die Mehrheit der politischen Parteien haben sich zu sozialen Bewegungen formiert und verfolgen nur noch Konjunkturziele. Praktisch nirgends kann man eine klare und konsequente Weltanschauung finden, die den Menschen aus dem Zustand der schlummernden Gleichgültigkeit befreien kann; erst eine solche Weltanschauung vermag dem Leben einen Sinn zu geben.
In diesem Raum sind die Hochkulturen entstanden und haben sich zu verschiedensten sozialen, geistigen und politischen Formen entwickelt. Das eurasische Festland hat zwei Hauptpole: Europa und Asien, Ost und West. Die menschliche Geschichte ist ein Prozeß ständigen Dialogs, eines dialektischen Austauschs von Energien, Werten, Technologien und Ideen zwischen diesen beiden Polen. Ost und West ergänzen einander, kommunizieren miteinander seit tausend Jahren; dieser Dialog hat einen höheren Sinn. In Eurasien strömten stets Völker und Kulturen von West nach Ost und von Ost nach West. Jede Zivilisation hat ihre eigene Zeit, und sie verläuft überall unterschiedlich. Was heute noch als „Wildheit“ erscheint, wird vielleicht morgen bereits der Etalon des „Fortschritts“ erscheinen. Was hier und heute als universelle Wahrheit erscheint, wird in einem anderen Raum oder morgen lokaler und relativer Kult sein. Niemand sollte verabsolutieren, was hier oder da Gültigkeit hat. Verhältnisse und Werte unterliegen einem ständigen Wandel. Man muß immer seine Urteile nach übergeordnetem Maßstab, Zeiten und Räumen prüfen. Eurasien ist solch ein angemessener Maßstab für wahres Denken. Wir müssen lernen, „mit Eurasien zu denken“, eurasisch zu denken; dann werden wir Ost und West, Fortschritt und Tradition, Stetigkeit und Wandel, Treue zu den Ursprüngen und eine gesunde Veränderung verstehen.
Herr Dugin, die USA und Rußland scheinen sich politisch immer weiter voneinander zu entfernen. Neben den politischen Gegensätzen zwischen Wa- shington und Moskau, die weiter zum Vorschein kommen, wird auch auf bei- den Seiten wieder hochgerüstet. Befinden wir uns in einem neuen Kalten Krieg?
Dugin: Wir können diese Situation durchaus als Kalten Krieg bezeichnen. Aber man sollte nicht den Fehler dabei begehen, einfach von einer Neuauflage des früheren Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion aus- zugehen.
...aber es sind wieder die beiden Machtzentren Washington und Moskau? Dugin: Ganz so einfach ist es diesmal nicht. Es gibt in der Tat wieder zwei gro- ße politische Lager. Auf der einen Seite stehen die USA und ihre Verbündeten. Dazu gehören natürlich das sogenannte transatlantische Lager in Europa, aber auch einige Staaten im arabischen Raum wie beispielsweise Saudi-Arabi- en, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar.
Europa zählen Sie zum US-Lager?
Dugin: Nein, so kann man das nicht sa- gen. Europa ist sehr komplex, es gibt viele unterschiedliche Kulturen und auch verschiedene politische Strömun- gen. Allerdings scheint derzeit jene poli- tische Strömung, die sich dem US-He- gemonialanspruch unterordnet, die dominante zu sein. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß es gerade in Europa auch sehr viele politische und kulturelle Gegenbewegungen dazu gibt. Und es gibt natürlich nach wie vor Län- der in Europa, die sich mit der US-He- gemonie ganz und gar nicht anfreun- den wollen – wie beispielsweise Serbien. Dennoch: All die Staaten, die sich der „transatlantischen Wertegemeinschaft“ zugehörig fühlen, orientieren sich klar in Richtung Washington. Auch die Bundesrepublik Deutschland tut das.